Life is a party!

Die Blondine legte ihre Hände in seinen Nacken. Sie waren warm, angenehm. Ein Lächeln lag auf ihren wohlgeformten Lippen. Fragte sie ihn warum er sie gefragt hatte, wobei er doch ohnehin handelte. "Weil ich ein netter Kerl bin", erwiderte er, blieb ein Lächeln seinerseits nicht aus. Die Musik war ruhig und dennoch so das man dazu tanzen konnte. Eine durchaus angenehme Atmosphäre, wie man sie selten in solch Clubs hat. Wenn man wohl auch jeden Augenblick erwartete das die Musik wieder aufgedreht wurde. Löste er sich von ihr, hatte so gleich ihre Hand genommen, hob diese so, das sie sich einmal um sich selber drehen konnte. Tat dies nur um sie dann wieder an sich heran zuziehen, wenn nun auch um einiges sanfter als die male zuvor. War es kein Ruck der sie an seinen Körper brachte, sondern ein sanfter, dennoch bestimmter zug. Glitt seine eine Hand ihre Seite hinunter, bis diese wieder bei der Taille angekommen war.

Ich drehte mich, als er den Arm dazu hob, und lächelte ihn dann wieder an, meine Hände lag jetzt in der Beuge zwischen seinem Hals und seinen Schultern. Es war ein seltsames Gefühl, mit ihm zu tazen, doch es war auch kein schlechtes. Er tanzte wirklich gut und so musste ich nciht groß darauf achten, was ich tat, ich konnte ihm die Führung überlassen, was ich auch tat. Du tanzt wirklich sehr gut. murmelte ich irgendwann, als das Lied zu Ende war. Obwohl ich ihn erst so kurze Zeit kannte, überkam mich eine Woge des Bedauerns. Ich hätte gerne noch weiter mit ihm getanzt. Doch da scheinbar nicht nur ich diesen Wunsch hatte, wpielte der DJ auf den allgemeinen Protest hin nicht wieder etwas schnelleres, sondern nochmal einen langsameren Song. Ich lächelte leicht und überall um mich herum sah ich ebenfalls nur fröhliche Gesichter.

Sie nahm das Angebot an und drehte sich um ihre eigene Achse. Ein Lächeln lag auf seinen Lippen. Betrachtete er sie dabei wie sie sich drehte. Es waren keine schnellen Bewegungen. Empfand er ihre Bewegungen als ruhig und flüssig, zumindest zum momentanen Zeitpunkt. Angepasst zu dem ganzen hier. Wenig später erklang ihre Stimme, wenn es auch nicht mehr als ein murmeln war. Sagte sie ihm das er gut tanzen konnte. "Mit so einer Tanzpartnerin", erwiderte er. Es war schön mit ihr zu tanzen. Sie schien darin nicht ganz unbegabt zu sein. Gab es Mädchen die um einiges ungeschickter waren als sie es war. Sollte dies nun nicht heißen das sie ungeschickt war, sie tanzte gut. Als das Lied zu ende war, gab es einen Protest der Leute aus dem Club, gewiss war so etwas nicht häufig. Musste er Lächeln, gab der DJ sich geschlagen und legte erneut ein ruhiges Lied auf. "Was machst du in deiner Freizeit so", fragte er sie irgendwann. Seine Stimme war nicht sonderlich laut, passte sich den Verhältnissen hier an. War es keine Frage die er einfach so stellte, interessierte es ihn wirklich.

Ich schwieg auf seine Frage hin ersteinmal, ich überlegte. Was tat ich in meiner Freizeit? Ich tat oft so viele verschiedene Dinge, wie sollte ich da entscheiden, was erwähnenswert ist? "Ich singe. Nicht besonders gut zwar, aber gern. Außerdem tanze ich recht gern und mache viel Sport. Ist gut zum abreagieren. Wenn mich jemand braucht, helfe ich beim Babysitten oder im Haushalt, aber nicht besonders oft. Die Kinder hier in der Stadt haben gute Eltern..." Beim letzten Satz schlich sich ein kleiner Hauch von Traurigkeit in meine Stimme, denn ich hatte nur für zehn Jahre Eltern gehabt, danach hatte mich mein Bruder großgezogen. Aber dann lächelte ich wieder und fügte an "Wenn ich meine Familie besuche, surfen ich und mein Bruder auch sehr viel zusammen. Er ist ein Naturtalent." Jetzt wurde meine Stimme schwärmerisch und ich dachte an meinen letzten Surfteip mit Liam zurück. Wir waren für zwei Wochen ans Great Barrier Reaf gefahren und jeden Tag draußen auf dem Wasser gewesen.

Ashtyn überlegte einen Augenblick ehe sie anfing zu sprechen. Gab sie ihm eine Antwort auf seine Frage. Zählte auf was sie so machte. Er konnte sich von ihr gut vorstellen das sie sang. Würde er bei ihr gar behaupten das es sich gut anhörte. Vielleicht auch weil er es mit ihrem Aussehen assoziierte. Ebenso passte das tanzen zu ihr. Sportlich aktiv war sie also auch, um sich abzureagieren. Sprach sie auch noch vom Babysitten. Wenn zum Schluss auch eine gewisse Traurigkeit nach klang. "Ach, du kannst bestimmt gut sinken", meinte er mit einem Lächeln auf den Lippen. "Kannst mir später ja mal was vorsingen", beschloss er schließlich. "Sport hilft da immer gut", bestätigte er ihr. Konnte das gut nachvollziehen. Fragte er auf letzteres jedoch nichts mehr. Quittierte dies, ging aber nicht mehr weiter darauf ein. Erzählte sie ihm noch von ihrem Bruder, schwärmte regelrecht von diesem. "Du scheinst ihn sehr zu mögen", stellte er fest.

Abwehrend schüttelte ich den Kopf, lachte aber "Mal sehen, ob ich Lust hab, dir vorzusingen" meinte ich, dann nickte ich "Er ist alles für mich. Er hat mich großgezogen, als meine Eltern es nicht konnten, und war immer für mich da, egal welchen Sch*** ich auch angestellt habe. Und das war nicht wenig..." erzählte ich schmunzelnd. "Er hatte es weiß Gott nicht leicht mit mir..." Das Lied neigte sich dem Ende zu und so hörte ich auf zu tanzen. Die ruhige, angenehme Atmosphäre wurde nun von einem Death Metal Titel zerstört, und ich verzog das Gesicht. Es gab kaum etwas, dass ich weniger mochte bzw. mehr verachtete als Death Metal. Meiner Meinung nach konnte man das nicht wirklich unter Musik zählen, es war einfach Krach. Vielleicht war ich aber auch einfach verzogen, ich hörte ganz klar ein anderes Genre als dieses. Naja, jedem was er wollte, nicht wahr? Und in einem Club war es schließlich normal, dass auch mal andere Musik gespielt wurde als die, die ich hörte. Gab schließlich genug Leute, die meinen Musikgeschmack nicht teilten.

Sie schüttelte ihren Kopf. Hatte sie zweifel an ihrer Stimme, nun gut sie hatte es als nicht gut betitelt. Schien sie in dieser Hinsicht nicht so Selbstbewusst zu sein. Nicht von sich selber überzeugt. War es auch einfach ein Unterschied ob man für sich alleine sang oder eben andere was vor sang. "Sehen wir ja noch", meinte er zu ihr. Vielleicht würde er sie dennoch zum Singen bekommen. Wenn er sie auch nicht dazu zwingen würde. Das wäre nicht seine Art. Er selber wollte freiheit, da würde er anderen ihre nicht nehmen. Sie begann über ihren Bruder zu reden. Er hatte sie großgezogen, zumindest ab den Punkt wo ihre Eltern nicht mehr konnten? Das hörte sich nicht sonderlich schön an. Wieso ihre Eltern wohl nicht mehr konnten? Vielleicht psychisch? Vielleicht waren sie auch tot, wollte er da nicht weiter nach haken. Das ging ihn nichts an. "Wir machen alle mal Fehler. Jeder muss so ne Phase durch gemacht haben", erwiderte er darauf hin. "Woher sollen wir Wissen was richtig ist, wenn wir nie etwas falsches gemacht haben?", fügte er dann hinzu. "Außerdem.. ist doch gerade dies.. manchmal ein anreiz, etwas zu tun, was man nicht tun sollte", ein Lächeln legte sich auf seine Lippen. Wie es so sein sollte schwang in dem Moment die Musik auf ein extremes um. Sie schien von dieser Richtung nicht gerade begeistert zu sein, woraufhin er lachen musste. "Wollen wir gehen?", brüllte er über die Musik hinweg. Konnten sie auch noch irgendwas anderes machen, wenn sie noch nicht zurück ins Camp wollte.

Ich grinste "Ja, das Verbotene hat einen ganz besoderen Reiz, war schon immer so und wird wohl auch immer so bleiben. Und 'Phase' kann man das bei mir schlecht nennen, es ging über sechs Jahre." Als er mir zubrüllte, ob wir gehen sollten, nickte ich dankbar und lächelte ihn ebenso an. Ich verließ die Tanzfläche, wobei ich versuchte, nicht unter die Füße der anderen zu geraten, und den betrunkenen Tänzern auszuweichen. Als ich endlich wieder an der Tür stand, war ich sehr erleichtert. Ich war wirklich gerne in Clubs unterwegs, doch in manchen war es einfach zu voll oder zu alkoholisch. In diesem hier war eher ersteres der Fall, wobei man sich auch hier bestimmt mächtig zudröhnen konnte, wenn man es darauf anlegte. Aber wenn man die richtige Begleitung dabei hatte, konnte es hier bestimmt auch recht spaßig werden, wenn man es mochte. Naja, Betonung auf wenn. Man musste es wirklich mögen, aber es fiel einem nicht direkt schwer, es hatte was. Während ich auf Isaac wartete, den ich bei meinem Rückzug aus den Augen verloren hatte, beobachtete ich die Masse der Tanzenden. Denen schien der heftige Bass und das Gekreische einer Rückkopplung überhaupt nichts auszumachen, die tanzten einfach fröhlich weiter. Beneidenswert.

Sie hatte ein Grinsen auf den Lippen. Verstand scheinbar was er meinte. Wenn sie ihm auch sagte das die Phase etwas länger angehalten hat. Sechs Jahre war schon eine lange Zeit. Wusste er auch nicht genau was sie so getrieben hatte. Konnte er sich jetzt einiges vorstellen, aber was davon war wirklich passiert? Am besten war es wenn man die Person selber fragte, aber das lag im Moment nicht in seiner Interesse. "Man muss ja auch nicht immer dem Norm entsprechen", erwiderte er daraufhin. Musste sich nicht immer von der besten Seite zeigen, alles richtig und geordnet vorlegen.
Kaum hatte er es ausgesprochen machte sie sich auf den weg. Wenn ihm auch öfters der weg abgeschnitten wurde. Die Leute sich mit mal vor ihm drängten. Manchmal war es wirklich nervig. War er froh als er aus diesem getummel raus war. Erblickte er sie und ging auf sie zu. "Komm mit, ich zeig die was ich in meiner Freizeit mache", ein Grinsen legte sich auf seine Lippen. Ergriff er ihren Arm und dirigierte sie aus dem Club, weg von den Menschen. "Wir müssen ein Stück gehen", informierte er sie noch. Gingen sie ein ganzes Stück. Kamen sie in einer Straße, wo sich eher selten Leute verirrten. Sie wirkte verlassen. Die Gebäude schienen alt und fielen schon in sich zusammen. Blickte er sie kurz an. Trat dann schließlich an einer der Gebäude ran und machte die Tür auf, das Schloss welches mal davor war, war aufgebrochen. "Herein spaziert", ein grinsen lag auf seinen Lippen, hielt er ihr die Tür auf.

Fasziniert blickte ich mich um. Die Straße mit den verfallenden Häusern hatte etwas magisches an sich, sie wirkte wie aus einer anderen Zeit oder einer anderen Welt hergeholt. Genau so hatte ich mir Capricorns Dorf aus 'Tintenherz' immer vorgestellt, als ich noch klein gewesen war. Jedes Mal, wenn mein Bruder oder meine Mutter mir das Buch vorgelesen hatten, hatte ich mir gewünscht, Maggies Gabe zu haben und in Bücher schlüpfen zu können. Was für Möglichkeiten sich damit aufgetan hätten! Welch wundervolle Abenteuer man hätte erleben können. Noch heute malte ich mir oft aus, in welches Buch ich gelangen wollte und was man darin erleben könnte, wen man träfe und was gesagt werden würde. Ob man jetzt in Twilight eintauchen würde oder in Splitterherz, es gäbe so unglaublich viele Möglichkeiten, was man tun könnte.
Als er mir eine aufgebrochene Tür aufhielt, zögerte ich eine Sekunde, dann ging ich hindurch. Schließlich hatte er mir bisher keinen Anlass gegeben zu denken, er wollte mir Böses. Und daher vertraute ich darauf, dass er mir nicht gleich ein Messer an die Kehle halten würde.

Sie zögerte einen Moment als er sie herein bat, wenn man das so nennen wollte. In dem Gebäude, was einer lagerhalle glich, fand man viele Gerüste vor. Umgekippte Balken, Gerüste wie Maler sie benutzten. Lagen jedoch auch matten auf dem Boden. "Nach oben", informierte er sie. Würde er sie die treppe nun nicht hinauf ziehen. Sie würde es schon alleine schaffen die Stufen hinauf zu gehen. Die Treppe sah nicht all zu stabil aus, dennoch war er der Meinung das sie die beiden schon halten würde. Es war eine Aus Stahl. An der Wand befestigt. Stieg er diese immer weiter auf. Bis sie ungefähr 10 Meter über den Boden waren. Eine Tür sich vor ihnen erstreckte. Öffnete er diese. Ein kalter Windzug kam ihnen entgegen. Fanden sie sich auf dem Dach des Gebäudes wieder. "Pass auf", ein Lächeln legte sich auf seine Lippen. Rannte er auch schon los. Hörte den Kies unter seinen Füßen, welcher sich auf dem Dach befand. Es war ein Flachdach, für diejenigen bei der sich die Frage aufwarf wie er darauf laufen konnte. Rannte er auf den rand des Daches zu, war dort nichts mehr. Eine Gasse trennte die beiden Gebäude von einander. Machte er einen Satz auf die Höhung, welche als eine Art Absperrung, Geländer dienen sollte. Sprang so gleich hinüber. Hatte er den Schwung genutzt. Er schätzte die Gasse um die zwei bis drei Meter breit. Somit war es keine solche, welche er für sich als große Herausforderung bezeichnen würde. Rollte er sich auf dem anderen Dach ab, um Gelenke zu schonen. Einen Sturz zu vermeiden. Aus dem Rollen heraus kam er wieder zum stehen. Grinste Ashtyn nun an. Trat er dichter an den Rand. "Versuch es" sagte er ihr. "Ich glaube du kannst das", fügte er hinzu. Würde sie es nicht schaffen, hätte sie wie auch er ein Problem. Etwas was auch nicht einfach so an ihm vorbei gehen würde, dennoch glaubte er das sie dies schaffen würde. War es eher die Höhe, statt die weite die einem Angst machte. "Ich fang dich auf", versicherte er ihr. Müsste sie jedoch erstmal hier herüber kommen.

Ich liebte diesen Nervenkitzel. Ich folgte ihm die Treppe hinauf und verfolgte gebannt, wie er mit einem eleganten Sprung auf das nächste Gebäude wechselte. Als er mich aufforderte, es ebenfalls zu versuchen, musterte ich sowohl die Anlaufstrecke als auf die Kluft, die beide Häuser trennte "Danke, das ist wirklich sehr vertrauensfördernd" meinte ich ironisch auf sein Versprechen, mich aufzufangen. Bevor ich noch groß drüber nachdenken und mir Sorgen machen konnte, nahm ich Anlauf und drückte mich kräftig mit einem Bein von der Brüstung ab. Es war ein einfach sagenhaftes Gefühl und die wenigen Momente, die ich mich in der Luft befand, dehnten sich zu gefühlten Ewigkeiten aus. Ein befreites, abenteuerlustiges und risikoliebendes Lachen drang aus meiner Kehle hervor. Viel zu schnell landete ich in Isaac's Armen, doch er Schwung riss uns beide von den Füßen und so landete ich lachend auf seiner Brust. "Das ist einfach... der Wahnsinn. Wie fliegen!" meinte ich, als ich mich wieder einigermaßen beruhigt hatte.

Zu beginn schien sie sich nicht ganz sicher zu sein ob das ganze ihr hier nun gefiel. Musterte die Strecke. Es hätte ihn auch überrascht, wäre sie sofort Feuer und Flamme gewesen und wäre gesprungen. Er lächelte über ihre Worte. "So schwer ist das nicht", meinte er zu ihr. War es doch schon gewagt. Sollte sie es nicht tun wenn sie es sich nicht zutraute. Das sie jemand war der sich zu etwas gedrungen fühlte? - glaubte er nicht. Sie nahm Anlauf. Zugegeben machte ihm dies hier nun Nervöser als wenn er selber sprang. Konnte er nicht eingreifen. Ihr nicht aufmal helfen. War dies hier auch nur ein kleiner Sprung. Sollte man sie auch nicht unterschätzen. Flog sie regelrecht über die Gasse. Schien das Adrenalin sie gepackt zu haben. Hörte er sie Lachen. Sicherlich kein Bild was er ablehnte. Faszinierte ihn schon fast. Wie versprochen nahm er sie in Empfang. Stolperte er auch durch den Schwung welchen sie mit brachte nach hinten, fiel schließlich zu Boden. Spürte den harten Boden im Rücken. Gab es jedoch etwas anderes was seine Aufmerksamkeit auf sich zog. Das zierliche Mädchen auf ihm. Die Blondine welche sich gerade gewagt hat diesen Sprung zu durchführen. "Siehst du", meinte er mit einem Lächeln. "Und ich habe dir gesagt ich fange dich auf", fügte er hinzu. "Nur heut zu Tage kostet leider alles etwas, man bekommt nichts mehr kostenlos", sagte er ihr und zog die Brauen hoch. Blickte sie herausfordernd an. Zugegeben gefiel sie ihm immer besser.

Ich ließ den Blick noch immer mit strahlenden Augen über sein Gesicht wandern "Das grade ist alles wert, egal was. Ich würd auch in die Hölle gehen, um sowas zu erleben" meinte ich grinsend und verlagerte das Gewicht etwas, sodass ich ihm ins Gesicht sehen konnte und mein Gewicht auf meinen Knien ruhte, die zwischen seinen Beinen am Boden auflagen. "Und für die weiche Landung genauso" fügte ich lächelnd hinzu. Mir entging die Herausforderung in seinem Blick nicht und ich hatte nicht vor, sie abzulehnen. Das passte nicht zu mir. Ich nahm grundsätzlich jede Herausforderung an, und wenn es um etwas noch so bescheuertes ging. Hey, ich hatte nur dieses eine Leben, warum sollte ich es mit vorsichtig sein vergeuden? Das sagte ich auch jedem, der immer nur aufpasste und nie ein Risiko einging. Wo blieb denn der Spaß, wenn man immer alles nur kontrollierte? Das Risiko, die Gefahr, der Nervenkitzel, das war es doch, das war die Würze des Lebens! Wie viel, war jedem selbst überlassen, doch ohne wurde es langweilig. Wie beim Kochen. Die einen mochten es schärfer, die anderen milder, doch ganz ohne ist es lasch und fad.

Ihre Augen strahlten regelrecht. Schien das Adrenalin sie gepackt zu haben. Er lächelte unweigerlich bei ihren Worten. "Du kommst sicherlich nicht in die Hölle, obwohl..", grinste er dann. "So Teufelshörner würden dir sicherlich auch gut stehen", fügte er schließlich hinzu. Ob er in den Himmel komme würde, so ganz sicher war er sich nicht. Glaubte er eigentlich nicht daran, das es ein leben nach dem tod gäbe. Es erschien ihm so irreal zu sein. Er konnte mit dieser Information, nicht viel anfangen. Er Grinste. "Mit Körpereinsatz", kommentierte er es. "Du solltest vielleicht von mir runter gehen, bevor ich noch auf Dumme Gedanken komme", ein grinsen lag auf seinen Lippen. "Man braucht nicht immer ein Haus, eine Küche", fügte er hinzu. Es war mittlerweile Dunkel. Der Mond spendete ihnen etwas Licht. Ließ es sie in einem ganz anderen licht erscheinen. Ihre Augen, diese Türkisen Augen. Ihr wohlgeformter Mund. Es schien alles perfekt zu sein. Wäre da nicht dieses Gefühl. Normalerweise flirtete er mit den Frauen. Ließen die nicht lange auf sich warten und er verschwand mit denen. Sollte es auch nicht immer dazu kommen das er mit ihnen in einem Bett landete. Er war keiner dieser die auf eine Party gingen nur um jemanden flach zu legen. Was sich eben ergab. Hatte er doch nie eine engere Bindung zu den Frauen. Sie, Ash, wurde ihm jedoch langsam wirklich Sympathisch.

Ich zog einen leichten Schmollmund "Aber du bist eben so bequem!" Trotzdem stand ich auf und ging zur Kante des Dachs. Dieses hier hatte keine Brüstung, nur eine glatte Kante, dann nichts mehr. Unter uns war gähnende Leere, niemand verirrte sich in diese Gasse außer ein paar streunenden Katzen oder Hunden. In einem Müllcontainer rumpelte es und ein paar vom Mondlicht glühender Augen starrte einen Moment zu mir herauf, bevor die Katze in die Dunkelheit davonhuschte. Ich drehte mich wieder zu Isaac um und lächelte leicht. Im Mondlicht wirkten seine Haare noch dunkler, seine Augen strahlender und seine Haut heller. Er wirkte nicht mehr wie der flirtende Macho, sondern wie ein Gentleman, ein Freund. Und ich merkte, wie mein Herz die dazu passenden Gefühle ausschüttete. Sympathie, Geborgenheit, Zusammengehörigkeit. Ich wusste, auch wenn ich ihn erst seit heute kannte, ich würde für ihn durchs Feuer gehen, wenn es darauf ankommen sollte. Ich war ihm dankbar, dass er mich hier raufgebracht hatte, mir diese Chance gegeben hatte, mich sein ließ, wie ich war. Und mir wurde bewusst, wie sehr ich manchmal von diesem Ich-sein entfernte, eine andere wurde.

Die Blondine zog einen Schmollmund als er ihr sagte das sie besser von ihm herunter gehen sollte. Sagte sie ihm das er doch bequem war, ein Lächeln schlich über seine Lippen. "Ich weiß", seufzte er, als wäre es ein Fluch der auf ihm lag. Meinte er dies auch nicht all zu ernst. Sie ging von ihm runter. Trat wenig später zum Rand des Daches. Glaubte er auch nicht das sie nun springen würde. Das würde sie nicht schaffen. Zudem das andere Dach etwas Höher war, somit würde es schwerer sein hinüber zu kommen. Wandt sie sich ihm dann jedoch wieder zu. Es war ein Moment wo man nichts sagen musste. Es reichte einfach ein Blick. Zogen sich seine Mundwinkel einen Moment lang höher. "Wir können hier runter", meinte er und deutete auf eine Tür. Wartete er bis sie bei ihm war. Ging er auch vor. War dies Gebäude doch um einiges brüchiger als das andere. Fehlten drei Treppenstufen. Übersprang er diese. Streckte dann seine Hand aus um ihr zu helfen. Das sie die Treppe hier herunter purzelte, das brauchte er nun wirklich nicht.

Ich sah ihn gespielt pikiert an und hüpfte mit einem leichtfüßigen Satz über die Lücke in der Treppe, dann grinste ich wieder "Wenn ich drei Meter schaff, schaff ich drei Stufen auch!" meinte und piekte ihn in die Seite. Die restlichen Stufen überwand ich ebenfalls mit einem Satz, dann wartete ich auf ihn. Der Boden hier war mit einer dicken Schicht Dreck bedeckt, ein Gemish aus Staub, Putz und etwas, von dem ich gar nicht wissen wollte, was es war. Doch hier drin herrschte eine besondere Atmosphäre. Der Straßenlärm von draußen war verstummt, die dicken Wände schluckten jedes Geräusch. Es war, als wäre man in einer Blase, abgeschnitten von der Außenwelt und doch mitten drin. Eine eigene kleine Welt, ein Rückzugsort, eine Oase der Stille (man klingt das schnulzig) Und doch war die Stille irgendwie drückend. Um diesem Druck zu entgehen, schlenderte ich auf eins der dreckigen Fenster zu und blickte hinaus.

Sie nahm seine Hand nicht an. Sie sprang selber über die drei fehlenden Stufen. Sagte sie ihm das sie das wohl schaffen würde. "Wenn du erstmal über das Dach bist, besteht nicht die Gefahr das du doch nochmal 5 Meter hinabstürzt", entgegnete er ihr auf ihre Worte hin. Sollte er eigentlich kein Mensch sein der sich all zu große Sorgen macht, zumindest nicht bei diese welche er erst seit ein paar Stunden kannte. Dennoch wollte er nicht das sie nachher am Ende der Treppe lag und kein Wort mehr raus brachte. Das wollte er nicht verantworten. Hatte sie ihn noch in die Seite gepiekt. War er darauf etwas zur Seite gezuckt. Folgte ihr schließlich die Treppe herunter. War sie vor ihm unten. Schien es sie doch auf eine Art und Weise berauscht zu haben. Nun so etwas tat man auch nicht jeden Tag. Beobachtete er sie. Wie sie über den kahlen Boden zum Fenster ging. Verharrte sie dort. Trat er auf sie zu, blieb dicht hinter ihr stehen. Seine Finger glitten jeweils links und rechts ihre Seite hinunter. "Was willst du jetzt machen?", fragte er sie. War es nicht mehr als ein hauchen was er ihr zukommen ließ. Zuckten seine Mundwinkel einen Moment lang höher. Blickte er ebenfalls aus dem Fenster. Befand sein Kopf sich über ihrer linken Schulter.

Als ich ihn hinter mir wahrnahm, lächelte ich leicht. Schon strichen seine Finger sacht über meine Seiten und seine Stimme drang leise an mein Ohr. Fast automatisch lehnte ich mich an ihn, es war eine reine Instinkthandlung. Ich weiß nicht... Dir fällt doch ganz bestimmt etwas ein Mit einer leichten Herausforderung im Blick sah ich ihn von unten her an und lächelte. Ich wusste wirklich nicht, was ich machen wollte. Mir fiel partout nichts mehr ein, zumindest nichts hier in der Stadt. Eine meiner Hände machte sich selbstständig, hob sich und fuhr langsam durch seine Haare. Weich waren sie, ein Gefühl wie beim berühren von Seide. Mein Kopf lehnte sich leicht an seinen und ich hörte das gleichmäßige Pulsieren seines Blutes, spürte seinen regelmäßigen Herzschlag am Rücken und seinen Atem in meinem Haar.

Er erkannte ein Lächeln auf ihren Lippen, zumindest schienen ihre Mundwinkel erhöht zu sein. Konnte er es auch nicht direkt sehen. Lehnte sie sich gegen ihn. Manch andere hätte ihn nun von sich geschubst, sie war jedoch nicht irgendeine andere. Ihm würde was einfallen. "Mir fällt einiges ein, aber ich weiß nicht, ob du dem so zustimmen würdest", meinte er schwang ein gewisser Charm mit seinen Worten mit. Würde er dies nicht aus den Augen verlieren. War er bei ihr auch etwas hin und her gerissen. Fuhr sie mit einem mal mit ihrer Hand durch sein Haar. Lehnte ihren Kopf leicht gegen seinen. War es eigentlich eine natürliche Handlung, nichts wirklich großes und dennoch beschlich ihn das Gefühl das es hier gerade nicht so lief wie er es sich eigentlich vorstellt hatte. Es war so verlockend. Er musste seinen Kopf nur etwas nach unten neigen und seine Lippen würden auf ihre Schultern treffen. War er nur wenige Zentimeter von ihrem Hals entfernt. Ging er einen Schritt zurück. "Vielleicht sollten wir raus gehen, ehe die Decke noch auf deinen Hübschen Kopf fällt", meinte er mit einem Lächeln im Gesicht. Legte er seinen Arm um ihre Schulter und Schritt heraus. "Und mit Cole hast du nichts?", fragte er sie als sie beiden draußen waren. "Ich habe ihn als ziemlich Humorvoll und nett kennen gelernt", fügte er hinzu. Sollte dies seine Frage erklären. "Zu dem sieht er nicht schlecht aus, für einen Typen, nun gut, nicht so gut wie ich, aber nicht schlecht", sagte er dann grinsend.

Ich ging neben ihm her nach draußen und schüttelte leicht den Kopf Nein, mit Cole läuft nichts. Er ist ein richtig guter Kumpel und immer für mich da, aber er ist eher wie ein Bruder für mich. Und auf seinen Bruder steht man für gewöhnlich nicht. Und stimmt, er sieht gut aus ich zwinkerte und grinst dann leicht. Über uns glitzerten vereinzelt die Sterne auf dem nachtschwarzen Samt des Himmels über uns. Dann fiel mir etwas ein: Also, was verlangst du als Gegenleistung für deinen Fang auf dem Dach? Du hast noch nichts verlangt Es stimmte. Er hatte noch keinen Preis genannt und umsonst würde ich es nicht annehmen.

Sie erklärte ihm das da nichts mit Cole lief. Schilderte ihm so gleich ihre Beziehung zum eben genannten Jungen. Er musste Lächeln. "Es gibt Sachen", meinte er als sie sagte das man gewöhnlich nicht auf seinen Bruder stand. Er mochte ihr Lächeln, ihr Grinsen gerne. Sie hatte im allgemeinen ein sehr hübsches gesicht. Doch am Eindrucksvollsten war es eben wenn die Augen glänzten, das Gesicht sich aufhellte. Sprach sie die Gegenleistung fürs Auffangen an. Das hatte sie sich also gemerkt. Huschte erneut ein Lächeln über sein Gesicht. Ließ er mit mal von ihr ab. Fand sie sich im nächsten Moment an der Wand eines Hauses wieder. Tat er es aus dem Bauch heraus. Stand er dicht vor ihr. Konnte er ihren Körper an dem seinen spüren. "Das Problem ist, ich nehme kein Geld von Frauen", erklärte er ihr. Sein Blick wanderte auf ihre Lippen. Stützte er eine Hand gegen die Wand, befand diese sich neben ihrem Kopf. Die Finger der anderen Hand strichen an ihrem Hals entlang. "Es gäbe da aber noch etwas anderes", sagte er schließlich. Verharrte einen Moment lang. Trafen dann mit mal seine Lippen auf die ihren. Seine Augen waren geschlossen. Es war ein Leidenschaftlicher Kuss und dennoch hielt er nicht lange an. Ließ er von ihr ab und schaute sie an. Gab ihr die Möglichkeit zu gehen. Stellte sich darauf ein nun eine zu bekommen. Wäre sie nicht die erste die ihm eine klatschte.

Das Aufkommen an der Wand presste mir für eine Sekunde die Luft aus den Lungen, doch es war nicht schmerzhaft, er hatte mich nicht gestoßen oder gerissen. Mein Herz setzte einen Schlag lang aus, als es seinen Blick auf meinen Lippen und seinen Finger an meinem Hals registrierte, dann stolperte es unregelmäßig weiter. Als er mich schließlich küsste, explodierte etwas in meinem Kopf. Etwas, das da schon lange gewesen war und jetzt endlich seine Bestimmung gefunden hatte. Nur war ich mir dieser nicht bewusst. Als Isaac sich zurückzog und sich augenscheinlich auf einen Schlag vorbereitete, lächelte ich, meine Augen funkelten, teils vor Freude, teils vor Lust, teils vor Spott. Sanft zog ich ihn am Kragen wieder zu mir "Ich wäre sehr enttäuscht gewesen, hättest du Geld verlangt. Hätte irgendwie nicht zu dir gepasst" murmelte ich und küsste ihn nun meinerseits, zwar mit etwas weniger Leidenschaft, doch das Feuer war durchaus zu spüren. Wieder übernahm mein Körper die Regie, mein Knie hob sich langsam und strich leicht an seiner empfindsamsten Stelle entlang.

Sie schien nicht ganz so vorbereitet darauf gewesen zu sein. Nun gut, er hat es auch nicht angekündigt. Konnte er manchmal unberechenbar sein. Ebenso, aber auch die Frauen. Menschen haben ihren eigenen Kopf, ihren eigenen Willen. Schlecht kann man sich darauf vorbereiten. Weiß nicht was sie als nächstes tuen, wenn auch gerade das, das Leben so interessant macht. Löste er sich von ihr, ihren Lippen. War das auch eher sein Verstand als sein Gefühl. Sie lächelte, es war wieder dieses Lächeln, ihre Augen. Was machte sie mit ihm?! Ihre Hände griffen in seinen Kragen, zog sie ihn wieder näher zu sich heran. Etwas wo gegen er keine Einwende hatte. Das hätte nicht zu ihm gepasst? Das stimmte wohl irgendwo. Hatte er ihr schließlich auch gesagt das er kein geld von Frauen nahm. "Du kennst mich ziemlich gut", meinte er lächelnd. Trafen ihre Lippen wenig später erneut aufeinander. Ging dies diesmal auch von ihr aus. Sie hatte Temperament, das gefiel ihm. Sie gefiel ihm. Seine Hände lagen nun an ihrer Taille. Blieb ihr Knie nicht unbemerkt. Zuckte ein Lächeln über seine Lippen. Unterbrach er den Kuss jedoch nicht. Sie schien wirklich nicht gerade unerfahren zu sein, schien zu wissen was sie da tat. Löste er sich schließlich doch von ihr. Blickte ihr nochmal tief in die Augen. Er wusste wirklich nicht so recht wie er damit umgehen sollte. War das hier anders als sonst. "Wir sollten weiter gehen", sagte er zu ihr. Legte seine Hand wieder um ihre Schultern. Es war lange nicht mehr so warm wie vorhin. "Vielleicht sollte ich dich nach Hause bringen, sonst wirst du noch Krank", bemerkte er. Musste leicht Lächeln. "Außerdem weiß ich dann gleich wo du wohnst", fügte er grinsend hinzu.